Leben auf der Strasse – ein Fotobericht aus Bunia
Es gibt viele Gründe, warum Kinder in Bunia auf der Strasse landen: Krieg, Flucht, Armut, Trennung der Eltern, Drogenmissbrauch oder familiäre Konflikte. Doch wie schaffen es diese Kinder, auf der Strasse zu überleben? Wie sieht ihr Alltag aus?
Um einen Einblick in ihr Leben zu erhalten, haben wir vier Einwegkameras an zwei Strassenkinderclans übergeben. Die Kinder und Jugendlichen hatten die Aufgabe, ihren Alltag mit Fotos festzuhalten – so, wie sie ihn selbst erleben.
Freundschaft
Kinder, die auf der Strasse leben, schliessen sich fast immer einer Gruppe an. Dabei entstehen enge Freundschaften – sie stehen füreinander ein, durch dick und dünn. Die beiden Clans, die an unserem Fotoprojekt teilgenommen haben, bestehen jeweils aus rund 40 Kindern und jungen Erwachsenen. Innerhalb der Gruppen bilden sich kleinere Subgruppen, die zusammen arbeiten oder bestimmte Aufgaben übernehmen.
Drogen
Leim- und Benzin-Schnüffeln gehören für viele zum Alltag. Ohne diese Substanzen kommen viele nicht mehr zurecht. Sie erzählen, dass der Konsum bei Kälte wärmt und hilft, die Sorgen zu vergessen – zumindest für einen Moment.
Arbeit
Um überleben zu können, suchen die Kinder und Jugendlichen nach Gelegenheitsjobs – etwa in Restaurants oder beim Schürfen nach Rohstoffen. Weitere Einkommensquellen sind das Sammeln von Altmetall oder PET-Flaschen. Manche von ihnen geraten auch in illegale Aktivitäten wie Diebstahl – eine Folge ihrer prekären Lebensumstände und fehlender Alternativen.
Essen
Wenn sie etwas Essbares finden oder verdienen, kochen sie es gemeinsam über offenem Feuer. Es wird oft geteilt – so gut es eben geht.
Schlafen
Am Abend kommen die Clans wieder zusammen. Die Gruppe bietet Schutz: Kaum jemand traut sich, eine grosse Gruppe anzugreifen. Mädchen schlafen meist etwas abseits – aus Sicherheitsgründen.
