Nur schwer vorstellbar ist das Erlebte der Flüchtlinge aus der Region Djugu, nördlich der Stadt Bunia. Für viele begann es im Dezember 2017, als sich die Lage verschlimmerte. Unbekannte Rebellen drangen vermehrt und wiederholt in über 70 Dörfer ein, brannten diese nieder, vergewaltigten Frauen und Kinder, töteten willkürlich und verschwanden dann wieder. Um die 300‘000 Personen begaben sich auf die Flucht. Zehntausende flohen auch nach Bunia und kamen dort in zwei Flüchtlingslagern oder bei Gastfamilien unter.
Schule und Nahrungsmittel
Wenige Organisationen nahmen sich ihrer an. Es mangelte an Nahrungsmitteln, medizinischer Betreuung und vielem mehr. Eine lokale Kirche versuchte die Vertriebenen so gut wie möglich zu unterstützen und berief eine Taskforce von sechs Personen ein, darunter Jacques Djadri, Leiter des House of Grace. Diese ermittelte, wie die Flüchtlinge am besten unterstützt werden konnten. Die Taskforce ging von Wohnort zu Wohnort und schauten, was die Bedürfnisse der Flüchtlinge seien, damit gezielt geholfen werden konnte. Es mangelte vor allem an Nahrungsmitteln und Schulgeld . Eine grosse Not war ebenfalls die medizinische Versorgung. Hier konnte einiges an Hilfe von anderen Organisationen und dem Spital „Rwankole“ angeboten werden, welches die Flüchtlinge unentgeltlich behandelte
Für diese Krisensituation sind beim Verein Baraza 7758.90 CHF eingegangen. Mit 1500 CHF konnten Nahrungsmittel für die bei Gastfamilien untergekommenen Flüchtlinge gekauft und verteilt werden, vor allem Reis und Bohnen. Ebenfalls gab es vereinzelte Kleidungsstücke, die für Mütter gekauft wurden. Die Taskforce ging von Wohnort zu Wohnort und schauten, was die Bedürfnisse der Flüchtlinge seien, damit gezielt geholfen werden konnte.
Im August konnten für 2470 USD 2500 kg Reis, 400 l Öl und 50 kg Zucker gekauft und in einem Flüchtlingslager verteilt werden. In diesem Lager war die Not besonders gross, da seit gut 2 Wochen keine Nahrungsmittel mehr verteilt wurden. Der Zucker ging wurde vor allem bei der Station für unterernährte Kinder abgegeben.
Viele der Flüchtlingskinder haben Traumatisches erlebt und gesehen. Da ihre Eltern Hab und Gut verloren haben, können sie nicht für das Schulgeld aufkommen. Wut über das Erlebte, Hoffnungslosigkeit und keine sinnvolle Betätigung sind ein explosives Gemisch. In früheren Jahren wurden solche Kinder oft von bewaffneten Gruppierungen rekrutiert. Ein weiterer wichtiger Grund, ihnen Zugang zum Schulunterricht zu geben. Einige Schulen der Stadt Bunia entschieden sich also, Flüchtlingskinder unentgeltlich zu beschulen. Zum Ende der Primarschule und Oberstufe müssen die Schüler jedoch eine staatliche Prüfung absolvieren, damit sie ein Schuldiplom erhalten. Diese Prüfungen werden in die Hauptstadt Kinshasa gesandt (etwa 1800km von Bunia entfernt!), dort werden die Diplome ausgestellt und nach Bunia zurückgeschickt. Der Staat beharrt darauf, dass alle diese Prüfungsgebühren bezahlen, um ein Diplom zu erhalten (47 CHF pro Kind für die Oberstufe, 9.40 CHF für die Primarschule). Damit die Kinder diese Prüfungen abschliessen konnten und nicht aus der Schule ausgeschlossen werden, wurden 3700 CHF der Spenden dafür eingesetzt. Insgesamt profitierten 153 Kinder: 94 Oberstufen- und 59 Primarschulkinder. Dazu besuchte die Taksforce 15 verschiedene Schulen. Die Kinder kamen mit ihren Eltern zu diesen Schulen (Foto). Die Freude der Eltern und der Schülerinnen und Schüler über diese Unterstützung war riesig. Sie bedankten sich ganz herzlich.
Projektabschluss
Das Projekt wurde im Jahr 2018 abgeschlossen. Leider leben bis zum heutigen Zeitpunkt (Stand Oktober 2019) immer noch tausende Menschen in den Flüchtlingslagern. Die Nothilfe durch den Verein Baraza hat das Leid jedoch kurzfristig etwas gemindert.