Mit Ziegen gegen die Armut
Was bedeutet Armut? In der Demokratischen Republik Kongo leben 73% der Bevölkerung mit weniger als 1.90$ pro Tag. Dieser Betrag reicht nicht, um den Lebensunterhalt zu bewältigen. Armutsbetroffene Familien müssen manchmal abwägen, ob es wichtiger ist, etwas zu Essen zu haben, einen Arzt zu besuchen oder ihr Kind in die Schule zu schicken.
Armutsbetroffene Familien zu begleiten, ist eine grosse Herausforderung für die Mitarbeiter aus dem House of Grace. Die Strategie des HOG war es bisher, dass über eine gewisse Zeit hinweg das Schulgeld finanziert wurde, oft war dies für ein Jahr. In Ausnahmefällen wurden auch Nahrungsmittel oder andere Güter zu Verfügung gestellt. Dennoch reichten diese Massnahmen manchmal nicht aus und einige Kinder kämpfen erneut auf der Strasse um ihr Überleben. Für uns als Baraza ist dies ein Diskussionspunkt. Wie kann man solche Familien besser unterstützen?
Durch die Initiative eines Gönners konnte kürzlich ein Ziegenprojekt gestartet werden. Stark armutsbetroffene Familien erhalten hierbei zwei weibliche Ziegen. Die ersten beiden Zicklein, die geworfen werden, werden als Gegenleistung dann weitergegeben an eine weitere bedürftige Familie. Den Familien wird gezeigt, wie sie die Ziegen halten und füttern können. Die Ziegenmilch trägt zu einer besseren Ernährung der Familie bei. Junge Zicklein können verkauft werden, damit die Familie zu zusätzlichen Einnahmen kommen kann. Der Mist dient als Dünger. Zwischendurch schaut ein Veterinär nach, ob das Projekt gut vorangeht und die Ziegen gesund sind. In den letzten Monaten haben die Mitarbeiter dieses Projekt vorbereitet, ein erstes Budget und einen Zeitablauf erstellt und Familien herausgesucht, mit welchen dieses Projekt gestartet werden könnte. Wir sind gespannt, wie sich die Lebensqualität der Familien verändern wird. Das Projekt wurde mit fünf Familien gestartet. In den nächsten Wochen kommen weitere zehn Familien dazu.